WAGERENHOF ÜBERNIMMT PACHT DES BURGHÜGELS UND DER SCHLOSSSCHEUNE VON USTER
Und dennoch war dem Stiftungszweck nachzuleben, wonach «Restaurant Burg mit Landwirtschaftsbetrieb auf dem Burghügel» zu erhalten und landwirtschaftlich zu nutzen sei. Laut Erkenntnis der Arbeitsgruppe kann die Schlossscheune mit Stall nur in einer landwirtschaftsähnlichen Form und nur zusammen mit dem dazugehörigen Landwirtschaftsland betrieben werden. Daneben bestand seitens der Heusser-Staub-Stiftung die Absicht, dass der Burghügel zu einem neuen öffentlichen Anziehungspunkt werden sollte: Die Bevölkerung soll vermehrt auf den Burghügel gehen, ihn als ruhige, naturnahe Begegnungsstätte erleben und in erster Linie zu Fuss erreichen können. Deshalb rückte der Stadtrat von seinem 13 Jahre alten Beschluss teilweise ab und liess die Resultate der Arbeitsgruppe von einem externen Fachexperten vertiefen. Aus den möglichen Nutzungsarten, die er untersuchte, kristallisierte sich die Variante mit dem Wagerenhof als Pächter heraus. Gemäss dieser soll die Landwirtschaft auf dem Burghügel den aktuellen Möglichkeiten angepasst werden – rund um die Themen Bienen, Beeren und Obst: Blühen, Wachsen und Gedeihen sowie die Ernte und Verarbeitung sollen die Besucher des Burghügels aktiv miterleben können. Das neu zu verpachtende Land gehört zum grössten Teil der Heusser-Staub-Stiftung und umfasst insgesamt rund 48'500 m2. Darin inbegriffen ist auch ein Gärtnereibetrieb. Über die künftige Zusammenarbeit werden zur Zeit Gespräche geführt.
Mit einer 110-jährigen Tradition in Uster, solidem finanziellen Fundament und Innovationskraft setzt sich die Stiftung Wagerenhof für die Integration und Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung ein. Mitten in Uster produziert sie als moderner Landwirtschaftsbetrieb Nahrungsmittel in Bio-Knospe- Qualität und fördert mit Begegnungen ein verständnisvolles Miteinander von Mensch und Natur.
Der Verantwortliche für die Betriebe in der Stiftung Wagerenhof, Hans-Peter Kienast, freut sich über die Vereinbarung mit der Heusser-Staub-Stiftung: «Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt ist uns ein wichtiges Anliegen in der Gestaltung des Burghügels. Nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit wollen wir die Vielfalt innerhalb von Arten und die Vielfalt zwischen den Arten einheimischer Pflanzen und Tiere fördern. Trockenmauern, Blumen-Wiesen und Hecken sollen heimischen Kleintieren wie Vögeln, Igeln und Reptilien neuen Lebensraum geben.»
Cla Famos, Stadtrat und Präsident der Verwaltungskommission der Heusser-Staub-Stiftung, ist sicher, im Wagerenhof den richtigen Pächter für den Landwirtschaftsbetrieb auf dem Burghügel gefunden zu haben: «Wir sind überzeugt, dass wir zusammen mit der Stiftung Wagerenhof für den Burghügel eine hervorragende Lösung präsentieren können, die den verschiedensten landwirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Kriterien entspricht und auch der Bevölkerung von Uster einen grossen Mehrwert gibt.»
Unter dem Dach der Heusser-Staub-Stiftung, deren Gründung auf 1927 zurückgeht, sind neben der Landwirtschaft auf dem Burghügel und dem Restaurant eine hauswirtschaftliche Schule (heute die Schlossschule) im Schloss Uster, ein Kinderhort und ein Fonds zusammengefasst. Stiftungsrat ist der jeweilige Stadtrat von Uster, einer von ihm gewählten Verwaltungskommission obliegt unter anderem der Unterhalt der Gebäulichkeiten und Grundstücke, auch organisiert und überwacht sie den Betrieb der Krippe.